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Ob in der Küche, im Bad oder auf dem Boden im Wohnbereich – die Fugen zwischen den Fliesen sind weit mehr als nur optisches Beiwerk. Sie sorgen für Stabilität, schützen vor Feuchtigkeit und tragen maßgeblich zur Haltbarkeit der gesamten Fläche bei. Umso wichtiger ist es, beim Verfugen von Fliesen keine Fehler zu machen. Denn diese können teuer werden – im schlimmsten Fall durch eindringendes Wasser, Schimmel oder unschöne Fugenbilder.

In diesem Ratgeber erfahren Sie, welche Fehler beim Verfugen häufig gemacht werden, wie Sie diese vermeiden und worauf Sie bei der Auswahl von Fugenmaterial und Werkzeug achten sollten.

 

Die häufigsten Fehler beim Verfugen von Fliesen – und wie Sie sie vermeiden

Auch wenn das Verfugen von Fliesen auf den ersten Blick einfach erscheint, steckt der Teufel im Detail. Kleine Ungenauigkeiten oder falsche Materialien können später zu großen Problemen führen – von unsauberen Fugenbildern bis hin zu Feuchteschäden. Damit Ihnen das nicht passiert, haben wir die typischen Fehler beim Verfugen von Fliesen für Sie zusammengestellt – mit konkreten Tipps, worauf Sie achten sollten.

 

Fehler 1: Unzureichende Vorbereitung des Untergrunds

Die Vorbereitung der Fläche vor dem Verfugen ist einer der wichtigsten, aber auch am häufigsten unterschätzten Schritte. Eine verunreinigte Oberfläche mit Staub, Fettrückständen, Kleberresten oder Wasser kann dazu führen, dass die Fugenmasse nicht richtig haftet oder sich im Laufe der Zeit wieder löst. Besonders kritisch ist dies in Bereichen mit hoher Feuchtigkeit, etwa im Bad oder in der Küche.

Nach dem Verlegen der Fliesen muss der gesamte Bereich zunächst komplett austrocknen. Erst danach sollte eine gründliche Reinigung erfolgen – idealerweise mit einem feuchten Schwammbrett oder einem Tuch, das keine Rückstände hinterlässt. Auch zwischen den Fugen darf sich kein loser Mörtel oder Schmutz befinden. Diese Vorarbeit sichert die Haltbarkeit und das saubere Fugenbild.

Praxis-Tipp: Verwenden Sie zwei Eimer – einen mit klarem Wasser zum Ausspülen und einen für die Grobreinigung. So vermeiden Sie das Verteilen von Schmutz über die frisch verlegte Fläche.

 

Fehler 2: Das falsche Fugenmaterial wählen

Nicht jede Fugenmasse ist für jede Anwendung geeignet – die Wahl des falschen Fugenmaterials kann sich langfristig negativ auf die Oberfläche, die Wasserresistenz und die Optik auswirken. Insbesondere bei hochbeanspruchten Flächen, etwa bei Bodenfliesen im Eingangsbereich oder bei Wandfliesen in der Dusche, müssen Sie auf passende Produkte achten.

Wichtige Kriterien sind:

  • Art des Fugenmörtels: Für Standardanwendungen reicht meist zementärer Mörtel. Für chemisch oder mechanisch stark belastete Bereiche (z. B. Gewerbe oder Küche) empfiehlt sich Epoxidharzmörtel.
  • Fugenbreite: Je nach Plattenformat und Umgebung muss das Material elastisch genug sein, um Bewegungen auszugleichen.
  • Feuchtigkeitsbeständigkeit: In Nassräumen wie dem Bad oder bei Außenflächen muss das Material wasserabweisend und schimmelresistent sein.

 

Wichtig: Lesen Sie stets die Herstellerhinweise. Sie geben Ihnen genaue Informationen über Verarbeitungszeit, Mischverhältnis, Mengenbedarf und Einsatzbereiche. Fehlerhafte Produktauswahl kann zu Verfärbungen, Auswaschungen oder Rissen führen.

 

Fehler 3: Falsches Timing beim Ausfugen

Ein weiterer häufiger Fehler beim Fliesenverfugen ist das falsche Timing. Viele Heimwerker sind entweder zu ungeduldig oder lassen sich zu viel Zeit. Beide Extreme führen zu unsauberen Ergebnissen oder im schlimmsten Fall zu baulichen Schäden.

Zu frühes Ausfugen: Wenn der Fliesenkleber noch nicht vollständig abgebunden hat, kann die Bewegung beim Verfugen die Position der Fliesen verschieben oder zu ungleichmäßigen Fugenbreiten führen. Außerdem besteht die Gefahr, dass Feuchtigkeit aus der Fugenmasse in den noch feuchten Kleber eindringt und dort für Instabilität sorgt.

Zu spätes Ausfugen: Ist der Fugenmörtel zu trocken, lässt er sich nicht mehr geschmeidig einarbeiten. Das erschwert das saubere Verteilen und das spätere Reinigen der Oberfläche deutlich. Das Ergebnis sind unsaubere Fugenbilder und erhöhte Materialverluste.

Richtwert: In der Regel kann 24 Stunden nach dem Verlegen der Fliesen mit dem Ausfugen begonnen werden – sofern der Raum trocken und gut belüftet ist. Achten Sie zusätzlich auf Umgebungsfaktoren wie Temperatur und Luftfeuchtigkeit, die die Trocknung beeinflussen können.

 

Fehler 4: Fugenmasse ungleichmäßig auftragen

Ein häufiger Fehler ist auch das ungleichmäßige Auftragen der Fugenmasse. Wird der Fugenmörtel nicht sauber und flächendeckend in die Zwischenräume eingebracht, entstehen Hohlstellen, die später zur Ansammlung von Feuchtigkeit, Schmutz oder sogar Schimmelbildung führen können. Besonders bei stark beanspruchten Bodenflächen oder im Bad ist das ein Risiko, das langfristig die Haltbarkeit der gesamten Fläche gefährdet.

Die Verarbeitung sollte stets mit dem richtigen Werkzeug erfolgen: Ein Fugengummi oder ein Fugenbrett sorgt dafür, dass die Masse tief und gleichmäßig in alle Fugen eingearbeitet wird. Wichtig ist, in einem schrägen Winkel zur Fugenrichtung zu arbeiten – so wird die Masse optimal verteilt und nicht wieder herausgezogen.

Achten Sie außerdem darauf, überschüssiges Material sofort abzuziehen, um unnötigen Reinigungsaufwand zu vermeiden. So sichern Sie ein homogenes, dauerhaft belastbares Fugenbild.

 

Fehler 5: Vernachlässigung der Nachbearbeitung

Nach dem Verfugen ist vor dem Feinschliff: Die Nachbearbeitung entscheidet über die finale Qualität und Optik der Fläche. Viele machen hier den Fehler, die Fugenmasse entweder zu früh oder zu spät zu reinigen.

  • Zu früh bedeutet: Die Masse wird aus den Fugen gespült oder verschmiert.
  • Zu spät bedeutet: Die Reste sind bereits angetrocknet und lassen sich nur noch mühsam und oft nur mit Rückständen entfernen.

Der richtige Zeitpunkt ist erreicht, wenn die Fugen leicht angezogen haben – sie sollten nicht mehr glänzen, aber auch noch nicht komplett ausgehärtet sein. Nun kann mit einem leicht angefeuchteten Schwammbrett in kreisenden Bewegungen gearbeitet werden, um die Oberfläche zu reinigen und das Fugenbild zu glätten.

 

Fehler 6: Fugenbreite nicht beachtet

Die Fugenbreite wird häufig unterschätzt, spielt aber eine entscheidende Rolle für die Funktionalität und das optische Fugenbild. Zu enge Fugen sind nicht nur schwieriger zu verfugen, sie können auch Spannungen schlechter aufnehmen. Das erhöht die Gefahr von Rissen – insbesondere bei Temperaturschwankungen oder Tritteinflüssen. Umgekehrt wirken zu breite Fugen schnell unruhig und neigen dazu, sich schneller abzunutzen.

Je nach Fliesentyp und Einsatzort gelten folgende Richtwerte:

  • Wandfliesen: 2–3 mm – wirkt dezent und harmonisch, ausreichend für geringe Belastung.
  • Bodenfliesen: 3–6 mm – bietet genug Puffer für Ausdehnungen durch Belastung oder Temperatur.
  • Spaltplatten und rustikale Fliesen: 8–10 mm – traditionell breiter, besonders im Außenbereich sinnvoll.

 

Wichtig: Die gewählte Fugenbreite beeinflusst auch die Auswahl des passenden Fugenmaterials. Achten Sie auf Produkte, die für die jeweilige Breite freigegeben sind.

 

Fehler 7: Ungeeignete Werkzeuge verwenden

Wer beim Verfugen an der Werkzeugqualität spart, zahlt oft mit einem schlechten Fugenbild. Billige oder ungeeignete Hilfsmittel führen zu ungleichmäßigem Auftrag, schlechter Haftung und unnötigem Materialverlust. Für saubere Ergebnisse brauchen Sie:

  • Ein Fugengummi oder Gummiwischer zum zügigen Auftragen der Fugenmasse
  • Ein Fugenbrett zum gleichmäßigen Verteilen
  • Ein Schwammbrett für die Endreinigung ohne Kratzer
  • Zwei Eimer – für sauberes und schmutziges Wasser

 

Fehler 8: Fugen nicht richtig schützen

Frisch verfugte Flächen sind empfindlich – besonders in der Trocknungsphase. Werden sie nicht ausreichend vor Feuchtigkeit, Zugluft, Schmutz oder mechanischer Belastung geschützt, kann die Fugenmasse ungleichmäßig aushärten, fleckig werden oder an Haftung verlieren.

Abdeckfolien, Sperrbereiche oder auch einfache Hinweise wie „nicht betreten“ sind einfache, aber effektive Maßnahmen, um das frische Fugenbild zu sichern – gerade in stark frequentierten Bereichen wie Fluren oder der Küche.

 

Fehler 9: Keine Dehnungsfugen eingeplant

Dehnungsfugen sind bei größeren Flächen oder bei Fußbodenheizungen unverzichtbar. Sie nehmen Spannungen auf, die durch Temperaturschwankungen oder Materialausdehnung entstehen. Werden diese Fugen vergessen oder falsch gesetzt, drohen Risse in der Fugenmasse, abgeplatzte Fliesen oder sogar strukturelle Schäden.

Gerade bei Flächen ab etwa 20 m² oder bei Übergängen zwischen unterschiedlichen Untergründen (z. B. Estrich zu Holz) sollten Dehnungsfugen im Voraus geplant und korrekt ausgeführt werden – idealerweise mit fachlicher Unterstützung.

 

Fazit: Lieber richtig Fliesen verfugen – mit Beratung vom Profi

Das Verfugen von Fliesen erfordert mehr Know-how, als man oft denkt. Fehler bei Materialwahl, Verarbeitung oder Werkzeug können schnell zu unschönen und teuren Folgen führen. Wer auf saubere, haltbare und ästhetisch überzeugende Ergebnisse setzen will, ist mit fachlicher Unterstützung auf der sicheren Seite.

Lassen Sie sich in einer der Schmidt-Rudersdorf Fliesenausstellungen persönlich beraten – von der passenden Fugenmasse bis zur richtigen Technik. Unsere Expertinnen und Experten helfen Ihnen gerne dabei, Ihr Projekt professionell umzusetzen.

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